Die END    Überlandstraßenbahn "Esslingen - Nellingen - Denkendorf"

 

Die Triebwagen

Von 1926 bis 1929 beschaffte die END 9 vierachsige Triebwagen, 1942 und 1955 wurde mittels behördlicher Ausnahmegenehmigung wegen des Holzaufbaus jeweils ein Triebwagen nach den alten Plänen nachgebaut.

Die ersten 5 Fahrzeuge dieses Typs besaßen nur einen Stromabnehmer und Trompetenkupplungen, später erhielten die Wagen 1 bis 4 den üblichen zweiten Stromabnehmer und 1932 wurden die Triebwagen mit Scharfenbergkupplungen versehen. Weiterhin sind bis 1955 nach und nach Rückstrahler, Scheibenwischer, Fahrtrichtungsanzeiger, Fahrersitze und heizbare Frontscheiben nachgerüstet worden. In einer größeren Modernisierung wurden 1955 an den Triebwagen 8 bis 10 die Plattformen umgestaltet und die Wagen 2, 3, 6 und 8 - 10 erhielten ab 1958 Rollbänder für die Zielbeschilderung, Liniennummernkästen auf dem Dach und neue Scharfenbergkupplungen mit Aufsatzböcken für die elektrischen Anschlüsse.

Nach der Einstellung des Straßenbahnbetriebes der END am 28. Februar 1978 übernahm der Verein Straßenbahnmuseum Stuttgart (Schönau) 5 Triebwagen, die Anderen gingen an die Stadt Ostfildern, das technische Landesmuseum Mannheim, das Fahrzeugmuseum Marxzell und ins deutsche Straßenbahnmuseum Hannover in Wehmingen.

Die Beiwagen

Zusammen mit ihren vierachsigen Triebwagen setzte die END 15 leichte zweiachsige Beiwagen ein, deren Beschaffungszeitraum sich über 26 Jahre erstreckte. Die Fahrzeuge waren immer im Betriebshof Nellingen stationiert, lediglich 2 Beiwagen taten 1945/46 aushilfsweise auf der Filderbahn ihren Dienst.

Die ursprünglich mit Trichterkupplungen ausgelieferten Beiwagen der ersten Serie erhielten 1932 Scharfenbergkupplungen, die Fahrzeuge der 2. Serie waren bereits ab Werk damit ausgestattet. 1935 wurden Rückstrahler und Luftleitungen für die Knorr-Druckluftbremsen an den Kupplungen eingebaut.

Mehrere Beiwagen dieses Typs wurden 1971 bis 1973 verschrottet, 5 weitere gingen 1978 an das damalige "Straßenbahnmuseum Stuttgart" in Schönau. Außerdem wurden Fahrzeuge an einen Reitverein in Gärtringen, an die Stadt Ostfildern, das technische Landesmuseum Mannheim, die "Härtsfeld-Museumsbahn" in Neresheim und an das Straßenbahnmuseum Sehnde-Wehmingen abgegeben.

 

1979 wurde durch das Straßenbahnmuseum Stuttgart mit der Aufarbeitung des Triebwagen 4 begonnen, jedoch konnte diese erst 1989 von Mitgliedern des neuen Vereins Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V. abgeschlossen werden.

Beiwagen 23 kam 1984 zur SSB und diente bis 2007 dem Verein Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V. als Cafe "alte Achse". Seit 1986 befindet sich auch Wagen 21 bei der SSB und verkörpert zusammen mit den Triebwagen 2 (modernisierte Variante) und 4 (Ursprungsform) die letzten Betriebsjahre der Straßenbahn Esslingen - Nellingen - Denkendorf.

  Typ END 1 Typ END 51
 Wagennummern 2 & 4 21 & 23
 Hersteller Maschinenfabrik Esslingen Maschinenfabrik Esslingen
 Baujahr 1926 1926
 Gewicht 23 Tonnen 7 Tonnen
 Spurweite 1.000 Millimeter 1.000 Millimeter
 Länge  13 Meter 10 Meter
 Breite 2,4 Meter 2,4 Meter
 Höhe 3,52 Meter 3,15 Meter
 Drehzapfenabstand 8,5 Meter  
 Achsabstand 2,0 Meter 2,75 Meter
 Achsfolge Bo'Bo'  
 Sitzplätze 44 28
 Stehplätze 71 30
 Leistung 4 x 55,5 kW / 4 x 74 PS -
 Bremsen

elektrische Widerstandsbremse, Knorr-Druckluftbremse

Solenoidbremse, Knorr-Druckluftbremse
 Zusatzbremse 4 x elektromagnetische Schienenbremsen 2 x elektromagnetische Schienenbremsen