Die historische Zahnradbahn
Die Triebfahrzeuge
1935 beschaffte die SSB zwei dreiachsige
Zahnradbahntriebwagen (101, 102) von der Maschinenfabrik Esslingen, 1937 kam der
erstmals mit Stahlaufbau gelieferte Triebwagen 103 hinzu. Die SSB bezog 1950
nochmals 2 Triebwagen mit den Nummern 104 und 105, wodurch die alten
vierachsigen Wagen entbehrlich wurden.
Die Triebwagen hatten ein dreiachsiges Lenk-Untergestell, auf den beiden äußeren
Lenkachsen sitzt jeweils lose das Antriebszahnrad. Der Antrieb erfolgte über die
Zahnkränze, die Außenräder dienten nur der Schienenführung des Fahrzeugs. Die
mittlere Laufachse ist durch ein doppelarmiges Gestell mit den beiden Motoren
beweglich verbunden. Die Wagen verfügen über eine Druckluft- & Handbremse und
haben außerdem einen Zentrifugalschalter, der bei zu hoher Geschwindigkeit auf
die Luftbremse und den Stromunterbrecher wirkt.
Bis 1973 wurden die Triebwagen grundüberholt und mit Kleinspannungsanlagen
ausgerüstet, Triebwagen 102 allerdings wurde bereits 1970 als Ersatzteilspender
ausgemustert. Wagen 101 wurde 1982 an das Landesmuseum für Technik & Arbeit in
Mannheim, Wagen 103 an das Bauern- & Technikmuseum Seifertshofen abgegeben, der
Wagenkasten des Triebwagen 105 befindet sich in Schönau im Odenwald und Teile
dessen Fahrgestells dienen in Wuppertal als Denkmal an die Barmer Bergbahn.
Die Vorstellwagen
Um der steigenden Nachfrage Herr zu
werden beschaffte die damalige Filderbahngesellschaft ab 1898 sechs große,
zweiachsige Vorstellwagen für ihre Zahnradbahn.
Die talseitige Achse der Wagen verfügte über ein Bremszahnrad. Die Wagen mussten
stets mit einem Bremser besetzt sein, um im Gefahrenfall die Hand- oder
Dampfbremse betätigen zu können. Seit 1934 verkehrten die Beiwagen im bekannten
SSB-Farbkleid. 1936 führte man dann die Druckluftbremse ein, außerdem bekamen
die bergseitigen Plattformen ein Stirnblech mit Scheinwerfer montiert, die 1952
verglast wurde. Zum Enteisen der Fahrleitung und zum Vorheizen der Wagen
erhielten die Wagen 119 & 120 Dachstromabnehmer.
Mehrere Beiwagen befinden sich außerhalb Stuttgarts, so zum Beispiel im
Hannoverschen Straßenbahnmuseum in Wehmingen, bei der "Härtsfeld-Museumsbahnen
e.V." in Neresheim oder in Schönau im Odenwald.
Bis zur Inbetriebnahme der 3 neuen vierachsigen Triebwagen ZT4 im Jahre 1982 verkehrte die Zahnradbahn als letzte SSB-Linie mit Schaffnerbesetzung im täglichen Einsatz. Zusammen mit dem Triebwagen 104 verkörpern die Vorstellwagen 118 und 120 seit 1983 die Blütezeit der Stuttgarter Zahnradbahn.
Z 2.3 | Z 54 | |
Wagennummern | 104 | 118, 120 |
Hersteller | Maschinenfabrik Esslingen | Maschinenfabrik Esslingen |
Baujahr | 1950 | 1898 / 1900 |
Gewicht | 20,5 | 6,1 Tonnen |
Spurweite | 1.000 Millimeter | 1.000 Millimeter |
Länge über Kupplung | 10,474 Meter | 9,98 Meter |
Breite | 2,6 Meter | 2,63 Meter |
Höhe ü. Stromabnehmer | 3,8 Meter | 3,25 Meter |
Achsabstand | 2 x 2,31 Meter | 4,0 Meter |
Sitzplätze | 32 | 48 |
Stehplätze | 62 | 53 |
Höchstgeschwindigkeit | 12 km/h | - |
Achsfolge | A'1'A' | 2 |
Leistung | 2 x 125 kW / 2 x 170 PS | - |
Bremse | elektrische Druckluftbremse | Druckluftbremse |